"Staffelstab? Was ist das?" werdet ihr euch wahrscheinlich fragen. Ich war auch erst mal etwas überrascht und hatte keine Ahnung, was mich da erwartet. Aber es ist nicht soooooo kompliziert. Man sucht sich ein Projekt aus, ein Layout oder Mini oder so, und dokumentiert die Entstehung inklusive der Gedanken dazu.
Da ich ein Mini aus Kaffeefiltertüten machen wollte, habe ich einfach dieses Projekt dafür gewählt.
Damit ihr nicht ganz so weit runterscrollen müsst, hier direkt mal ein Foto vom Endergebnis:Und nun das Making Of:
Ich habe Uuuuunmengen Kaffeefilter, aber noch nicht mal eine Kaffeemaschine, weil wir gar keinen Kaffee trinken. Aber die Dinger wegschmeißen, geht ja gaaaar nicht. Also musste mir was einfallen. Irgendwann war es so weit: Mir kam die Idee, da das Papier der Filter ja recht robust ist, daraus ein Mini-Album zu machen. Und es sollte als Thema wohl auch etwas sein, das mit Kaffee und Kuchen zu tun hat. Da ich keine Kaffeekränzchen abhalte, musste nun der 2. Geburtstag meiner kleinen Hexe herhalten.
Die Fotos habe ich online entwickeln lassen. Sie kamen alle in 9 x 11,5 cm hier an. Da ich in die Filtertüten Tags reinstecken will, müssten 5 Filtertüten für 19 Fotos reichen. Ich suche mir Papier raus und entscheide mich für „Wild Saffron“ von K&Company, weil ich davon festes CS und dünneres PP habe. Somit kann ich das Papier in CS-Qualität direkt als Tags nutzen und mit dem dünneren PP die Filtertüten beziehen.
Nun muss ich mir Schablonen machen.
Die Schablone für außen auf die einzelnen Filter drauf ist ja leicht gemacht, aber wie will ich den Tag haben? Ich entscheide mich, die Tags ganz genauso zu mache, wie die PP, die drauf kommen. Dann stehen sie etwas über und ich mache Tabs zum Rausziehen an die Tags.
PPs zuschneiden: 10 mal dünnes PP, 5 mal CS.
Kurze Überlegungen, das von meinem Schneidesklaven, dem Herrn Robo, übernehmen zu lassen, verwerfe ich, weil es ja keine schwierigen Schnitte sind und auch nicht soooooo viele.
Ich mache alles an meinem Schreibtisch vor Meinem Notebook und tippe zwischendrin diesen Text. ;-)
Da ich bei jedem Schnipsel denke „Das kannst du viiiiiiielleicht noch brauchen….“, hebe ich erst mal alle Papierschnipsel auf.
Zwischendrin wird mir bewusst, wie sehr ich doch meine Hebelarmschneider liebe und rechteckige Projekte… ich mache mir Webradio an. HR3, mein früherer Heimatsender.
Beim 8-letzten Schnitt probiere ich eine andere Haltetechnik für die Schere aus – mit Daumen und Mittelfinger… hm. Ich gehe bei den nächsten Schnitten wieder zu Daumen-Zeigefinger über.
Die kleinen PP-Reste kommen in eine Kiste, die größeren lege ich zusammen dazu.Ich mache alles an meinem Schreibtisch vor Meinem Notebook und tippe zwischendrin diesen Text. ;-)
Da ich bei jedem Schnipsel denke „Das kannst du viiiiiiielleicht noch brauchen….“, hebe ich erst mal alle Papierschnipsel auf.
Zwischendrin wird mir bewusst, wie sehr ich doch meine Hebelarmschneider liebe und rechteckige Projekte… ich mache mir Webradio an. HR3, mein früherer Heimatsender.
Beim 8-letzten Schnitt probiere ich eine andere Haltetechnik für die Schere aus – mit Daumen und Mittelfinger… hm. Ich gehe bei den nächsten Schnitten wieder zu Daumen-Zeigefinger über.
Aufkleben.
Da ich noch keine großartigen Erfahrungen habe, wie sich die Kaffeefiltertüten verhalten, teste ich mal. Ich habe ja genug Tüten. Ich benutze gerne den lösemittelfreien Bastelkleber vom Lidl. Die Tube steht immer auf dem Kopf, oft in einer alten Geschenkband-Rolle, so dass der Kleber immer nach unten läuft.
Ich muss feststellen, dass meine Schablone leider nicht richtig symmetrisch ist. :-S Naja,… muss ich eben noch etwas nachschneiden.
Ich klebe immer das gleiche PP auf verschiedene Tüten, so dass es immer eine „Doppelseite“ mit dem gleichen PP gibt. Die Tüten öffne ich leicht, damit sie innen nicht zusammen kleben, falls doch etwas Kleber durchkommen sollte.
Während der Kleber trocknet, überlege ich, wie ich das Album binden möchte. Mit der BiA oder mit Ringen? Ich habe keine kleinen Ringe mehr. :-S Mit Kabelbinder vielleicht? Ich habe sogar rote, kleine Kabelbinder. Ich entscheide mich trotzdem für die BiA, weil ich hoffe, dass dadurch etwas mehr Stabilität in das Album kommt, da die Punkte zum Binden eng beieinander liegen und es nur eine Kante mit 5 cm Länge ist.
Ich lege mir alles in der Reihenfolge hin, wie ich es haben möchte. Filtertüten, Tags und Fotos.
Zwischendrin Wassertrinken nicht vergessen!!!
Die Gedanken, die mir beim Sortieren der Fotos kommen, schreibe ich direkt auf Post-ist und klebe sie auf die Fotos, damit ich sie als Journaling nutzen kann.
Jetzt geht´s ans Zuschneiden der Fotos. Endlich kann ich wieder einen Hebelarmschneider nutzen!
Ich lege die Fotos auf die Filtertüten und markiere mit einem Bleistift, wo ein Schnitt anfangen und enden soll. Dann schneide ich sie mit meinem kleinen Hebelarmschneider.
Da ich die Fotos nicht zusätzlich matten will, aber einen Rahmen ganz schön finde, kratze ich auf jedes Foto einen! Das mache ich so:
Ich lege das Foto leicht über die Kante meines Schreibtisches, nehme die Schere geöffnet in die rechte Hand (bin Rechtshänder), halte das Foto mit der linken und kratze mit der Schneide über das Foto, so dass die Tischkante darunter den Widerstand gibt. Den Mülleimer drunter stellen ist ganz hilfreich, damit die Fotospäne direkt rein fallen können.
Ich klebe jedes Foto direkt auf und die Journalingmerkzettel darüber, damit nichts durcheinander kommt.
In der Trocknungsphase sehe ich, dass das Papier sich ganz schön wellt… Hm. Während ich mir die weitere Gestaltung überlege, presse ich das Ganze also etwas unter meiner alten Schreibmaschine, damit es nicht ganz so wellig ist.
Bevor ich die Textstreifen aufklebe, reibe ich jedes Foto mit einem Mikrofasertuch ab, um meine Fingerabdrücke zu beseitigen. Ich bekomme es einfach nicht hin, keine Abdrücke auf den Fotos zu hinterlassen, mag aber auch glänzende Fotos lieber als matte. Und mein Fotoentwickler bietet nur glänzend an.
Die Texte möchte ich gerne mit dem Dymo schreiben. Aber nicht mit den normalen Dymobändern, sondern mit den Papieren, die ich schon für das Album benutzt habe. Ich schneide also ca. 9 mm breite Streifen daraus und präge sie mit dem Dymo. Das ist eine schöne Möglichkeit 1. nicht so viel von dem teuren Dymoband zu nutzen, 2. den Dymo auch nutzen zu können, wenn man kein Prägeband mehr da hat, 3. farblich passendes Papier für die Journalingstreifen zu haben und 4. direkt PP-Reste zu verwerten.
Einen alten Dymo schmeiße ich weg, weil er nicht mehr das Band transportiert. Auch meine Reparaturversuche sind erfolglos. => Plastikmüll.
Damit man die Wörter auch richtig lesen kann, streiche ich mit dem Papierstreifen über ein Stempelkissen. Meistens mache ich das je ein Mal in beide Richtungen. So sind die geprägten Buchstaben dunkler und lesbar.
Ich lege den geprägten Streifen auf das Stempelkissen, drücke ihn mit den Zeigefinger an und halte das Kissen mit Daumen und Mittelfinger. Mit der anderen Hand ziehe ich den Streifen weg. (Das konnte ich auf dem Foto natürlich nicht zeigen, weil ich ja die Kamera halten musste. ;-) )
Aufgeklebt werden die Journalingstreifen mit meinem Allzweckkleber. Ich gebe einen Klecks davon in ein kleines Plastikschälchen und nehme mir die Menge Kleber, die ich benötige mit einem Holzspies. So kann ich kleine Flächen gut kleben.
Jetzt binde ich das Album und will danach schauen, ob ich es noch weitre aufhübsche oder nicht.
Die Tags nehme ich raus, damit ich sie nicht ausversehen mit loche. Eine Probelochung mache ich an einem unbenutzten Kaffeefilter.
Es werden ein paar Probelochungen. Zum Glück kosten die Filter nicht die Welt…
Ich entscheide mich für das mittige Lochen, weil es einfach keine perfekte Lösung gibt. Bei der Cinch kann man einzelne Stanzungen „abschalten“, das könnte ich jetzt gebrauchen. Ha, da kommt mir eine Idee: Die Stanzer kommen NACHEINANDER!!! Wenn ich den Hebel nicht ganz runter drücke, müsste es klappen, dass es nur 4 Löcher sind. 2 Probelochungen klappen!
Yeah, es klappt! Sogar recht gut.
Ich binde das Album auch direkt. (BiA auf die richtige Größe einstellen, letzte Seite vom Album nach vorne, Draht durch ziehen, das Ganze in die BiA und zusammendrücken.)
So sieht das Album nun aus:
Es müssen auf jeden Fall noch Tabs an die Tags, damit man sie besser rausziehen kann. Herr Robo darf sich schon mal warm machen.
Während ich sie anklebe, klebe ich auch noch mal die Journalingstreifen nach, die an einer Ecke nicht richtig geklebt haben.
Ich schmücke das Album nicht viel weiter aus, weil es mir sonst einfach zu viel und zu dick wird. Vorne kommt ein Schmetterling drauf, da er farblich so gut passt, meine Tochter ihn auch mal an einem Geschenk dran hängen hatte und das Album aussieht wie ein Schmetterling, wenn man es aufklappt.
Daher überlege ich mir noch Fühler für das ganze Album. Ich nehme sehr dicken, aber gut biegsamen Draht und fädel ihn durch die Bindung.
Zum Fotografieren lege ich ein großes Stück Stoff auf meinen Schreibtisch, schalte alle Lichter im Zimmer an und positioniere das Album auf dem Stoff.
So sieht das Album jetzt aus:
Ich hoffe, das Making Of hat euch etwas "weiter geholfen". ;-)
Wenn ihr Fragen habt, her damit!